Montag, 9. August 2010

Tag 40 - Cäsarea

Den ersten Bus nach Netanja hatten wir verpasst, weil der Wecker nicht klingelte. So blieb wenigstens mehr Zeit für's Frühstück. Es gab Bananennutellabrot. Noch während dem Essen machte man sich über unser Nachtlager lustig. Joel der am Morgen vorbeischaute konnte nicht glauben, dass wir den harten Boden den Sitzzäcken vorzogen. Mit vollem Magen fuhren wir wieder zur Central-Bus-Station. Während gestern die digitalen Fahrplananzeigen noch Englisch waren, standen wir heute ratlos vor der hebräischen Version. In unserer Hilflosigkeit sprachen wir eine Israelin an. Ihr Name war "Et" und sie kommt aus Äthiopien. Da ihr Bus noch nicht fuhr, fragte sie für uns nach dem richtgen Bus am Schalter. Leider gab es jedoch keinen direkten Bus nach Cäsarea und wir mussten einen "Umweg" über Hadera machen. Dort angekommen erfuhren wir, dass der Bus zu unsrem Wunschziel erst in einer Stunde fährt. Um die Zeit zu überbrücken, liefen wir eine Runde um die Busstation, doch es gab nichts spannendes zu sehen. Da musste halt wieder eine Falafel herhalten. Als der Bus dann kam, ging's nochmal eine ganze Stunde durch dutzende Kreisverkehre und über hunderte Speedbumps. Endlich war das Ziel erreicht - Cäsarea Maritima, die Stadt, die schon viele Epochen durchgemacht hat und vom bauwütigen Herodes als Zeichen seiner Macht zu einer prunkvollen Hafenstadt ausgebaut wurde. Auch Paulus schiffte hier auf seinen Missionsreisen immer wieder ein und saß sogar zwei Jahre hier im Gefängnis. Die Altstadt ist von amerikanschen Bauten und dem größten Golfplatz Israels umgeben. Hier wohnt auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Insgesamt drei Stunden zogen wir durch den großen Nationalpark und sahen den Hafen, viele Mauern und Türme, zwei Multimediavorstellungen über die Geschichte, das Hippodrom (Arena für Wagenrennen), das römische Theater, ein Badehaus und den herodianischen Tempel (bzw. das was davon übrig ist). Zurück an der Bushaltestelle bemerkten wir, dass der nächste Bus erst zweieinhalb Stunden später fährt. Folglich blieb uns nicht anderes übrig als zur nächsten Haltestelle (20min entfernt) zu laufen. Da schlecht gefahren besser ist als gut gelaufen, versuchten wir zu trampen. Hier streckt man jedoch nicht den Daumen nach oben, sondern den Zeigefinger im 45°-Winkel nach unten. Half aber nichts! Von der Haltestelle ging es direkt nach Netanja zurück und ein paar Dinge besorgen. Nach einer Stunde Warten auf den Bus ins Industriegebiet, nahmen wir für den selben Preis eben ein Sherrut-Taxi mit dem Risiko, die Route des Sherruts nicht genau zu kennen. Alles in allem, dauerte die Rückfahrt 4 Stunden. Doch was will man machen, wenn es einem mit 19 Jahren nicht erlaubt ist ein Auto zu mieten. So darf sich Egged (die Busgesellschaft) über treue Kundschaft freuen ;-). Morgen geht es in die Stadt der Städte. Jerusalem - wir kommen!

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