Mittwoch, 18. August 2010

Tag 48 - Waldarbeit

Da wir durch die Anreise total erschöpft waren, schafften wir es nicht um 6.30 Uhr aufzustehen und am Morgengebet teilzunehmen. Also war das Frühstück unser erster Tagespunkt. Da wir bei der Anfrage für die Unterkunft angaben, dass wir gerne in der Kommunität für einige Tage mitleben wollen, schlug uns Bruder Stephan vor, an unserem ersten Tag, durch praktische Hilfe dem Südafrikaner "Jeff" zur Hand zu gehen. So zogen wir uns nach dem Essen um und liefen in das kleine Wäldchen, dass ein Voluntär, den wir im Johanniter-Hospiz kennengelernt hatten, ausgelichtet hatte. Unseren Tag in einem Stichwort: Waldarbeit! Bei über 40 Grad floss der Schweiß in Strömen, wir zogen Äste von A nach B und brachten diese auf einen Lagerplatz außerhalb des Geländes. Zum Mittagessen gab es Kartoffelauflauf mit gebratenen Zwiebeln und Salat. Zudem gab es frische, selbstgemachte Zitronenlimonade, die besser schmeckt als jede gekaufte! Nach dem Abspülen und einer kurzen Pause ging's auch schon weiter. Zwischendurch konnten wir uns bei einem Glas Tee erholen, den Rimon der arabische Gärtner, selbst zubereitet hatte. Völlig verstaubt, verkratzt, müde und hungrig endete dann um halb sechs unsere Schicht. Frisch geduscht ging es dann zum Abendessen. Jeden Schritt den man hier tut, sollte man mit Bedacht setzen - hier gibt es nämlich die giftige (auch tödliche) "Palestine Viper", auf die man besser nicht treten sollte. Eines dieser Prachtexemplare hängt in der Kreuzritterhalle als Warnung und Anschauungsobjekt für die Gäste. Da diese Tierart jedoch von den sogenannten Mongos dezimiert wird, ist die Gefahr geringer als früher. Auch Skorpione, andere Schlangenarten, Füchse, Ameisen und Schakale gehören zur Latruner Tierwelt. Früher gab es auch mal Ziegen, doch diese sind über Nacht verschwunden und vermutlich in einem arabischen Kochtopf gelandet. Bewacht wird die Kommunität von drei Hunden und zwei Katzen, die an ihrer Leine (die Hunde) jeden Besucher, der nicht zum Personal gehört, anbellen. Im Park des angrenzenden Klosters steht ein Esel, der hin und wieder das idyllische zirpen der Grillen aprupt unterbricht. Wenn man Richtung Westen schaut, kann man die Lichter von Tel-Aviv sehen. Um morgen rechtzeitig zum Morgengebet aus den Federn zu kommen, wird's Zeit in die selbigen zu gehen. Gute Nacht.

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