Montag, 12. Juli 2010

Tag 12 - Wasser

Am heutigen Tag drehte sich alles um Wasser. Gleich nach nach dem Frühstück war Waschen angesagt! Was bei dieser Hitze kein Vergnügen war (die Waschmaschine ist nur für das Personal) - da mussten wir eben in einem Waschbecken von Hand waschen. Nachdem wir verschiedene Waschtechniken ausprobierten, hatten wir irgendwann den Dreh raus! Kaum waren wir in "Rekordzeit" ;-) fertig, waren die Boxershorts schon fast trocken. Kein Wunder bei senkrechter Sonneneinstrahlung. Auch heute hatte es wieder 43 Grad und ein Ende ist hier nicht in Sicht! Die gefühlte Temperatur betrug 51 Grad, was bei der trockenen Luft (29% Luftfeuchtigkeit) keinen mehr wundert! Während dem Trocknen der restlichen Wäsche, haben wir Lia (vom Personal) bekocht, die uns gestern beim Spiel einen ausgegeben hat. Da sie kein Geld annehmen wollte, mussten wir sie eben einladen. In Eile kauften wir noch die letzten Zutaten, um ihr ein ordentliches Mahl hinzuzaubern. Ihrer Reaktion zufolge war es dann doch nicht so schlecht. Anschließend wurde die Wäsche mit folgender Technik zusammengelegt:
chinesische Wäschefalttechnik - was Youtube alles weiß!
Um nicht ganz auszutrocknen, hauten wir uns dann erstmal in unserem kühleren Schlafsaal eine Runde aufs Ohr. Als die größte Hitze vorüber war, machten wir uns auf den Weg zum Strand. Natürlich mit einer eiskalten Wasserflasche. Trinken ist hier fast wichtiger als atmen - sonst dehydriert man bevor man schnauft! Moment wir holen uns schnell was zu trinken...
Das Schwimmen fällt einem im Salzwasser wesentlich leichter. Die Wassertemperatur ist im Vergleich zur Umgebungstemperatur saumäßig kalt, aber das ist auch kein Wunder bei dem heißen Wüstenwind, der sich anfühlt, als hält man sich einen Föhn direkt ins Gesicht. Jetzt wird's langsam erträglicher und gemütlich im "Shelter" - das ist das Hostel, das von einem christlichen Ehepaar geführt wird und in fast der ganzen Welt bekannt ist. Die Atmosphäre ist sehr angenehm, was sicher auch an den vielen internationalen Voluntären liegt. So haben wir heute morgen auch das sogenannte "Bible Study" miterlebt, das der Leiter John voller Enthusiasmus hielt.
Morgen früh machen wir uns dann auf zum ägyptischen Konsulat hier in Eilat, um unser Visum für den Abstecher zur Sinaihalbinsel zu beantragen. Dort werden wir sofern möglich auf dem Berg Horeb übernachten.


Tag 11 - Weltmeister

Wir haben das Finale direkt am Strand des Roten Meeres mit hunderten von Menschen gesehen. Da man als Deutscher normalerweise gegen England und Holland ist, mussten wir bei diesem Spiel eine Ausnahme machen! Doch der Ausgang dieser Partie ist ja bekannt... So "müssen" wir nun schweren Herzens dem neuen Weltmeister gratulieren! "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" und das gilt auch für uns! Deshalb müssen wir uns jetzt zum ersten mal an uns unbekanntes Terrain wagen - jetzt heißts Kleider waschen, da ihre Verfügbarkeit sich dem Ende neigt. Über Erfolg oder Misserfolg wird im nächsten Eintrag berichtet...

Sonntag, 11. Juli 2010

Tag 11 - Hitzeschock

Da es heute nach Eilat ging, stand nur ein kurzes Frühstück auf dem Programm, nachdem wir uns vom Pastor verabschiedet haben. Er wollte uns sogar die Fahrt nach Eilat schenken, was wir natürlich nicht annehmen konnten. Wer glaubt zwischen Wüstenstädten die Luftlinie nehmen zu können hat sich gewaltig getäuscht! Deshalb ging unsere Reise von einer Stunde zurück in das etwas nördlichere Beer Sheva, um dort mit einem reservierten Platz (die Busse sind meist übervoll) in dreieinhalb Stunden ganz in den Süden Israels (nach Eilat) zu kommen. Als wir ausstiegen, fühlten wir uns, als würde man in Deutschland in ein Auto einsteigen, dass den ganzen Tag in der Sonne stand. So hieß es bei 43 Grad nichts wie ab in den Schatten! Auch der starke Wind bringt hier nichts (eher im Gegenteil) - der bläst hier direkt von der Negevwüste durchs Jordantal ans Rote Meer. Nach einer Einkaufstour, einem Bad im Meer und einem selbstgemachten Abendessen, geht's jetzt wieder ab an den Strand, um das Finale zu sehen.

Samstag, 10. Juli 2010

Tag 10 - Sabbat

Der Sabbat, der ja immer schon Freitagabends beginnt, war sehr interessant für uns. So besuchten wir nach dem Frühstück den Gottesdienst der messianisch-jüdischen Gemeinde in unserem Haus. Die Predigt war auf Hebräisch, wurde aber mit Kopfhörern auf Englisch übersetzt. Jetzt verstanden wir auch, warum hier so viele Überwachungskameras angebracht wurden. Denn unten vor dem Gemeindehaus versuchten orthodoxe Juden die Versammlung zu stören. Anschließend an den Gottesdienst wurden wir nochmals zu einer Familie der Gemeinde eingeladen. Nach einem geruhsamen Sabbat-Mittagsschlaf, nahmen wir an dem "Youth Meeting" der Gemeinde teil. Nach 2 Stunden intressantem "Schwarzbrot vom feinsten" (lange, aber gute Bibelarbeit) wurde noch eine runde gekickt. Das diese Wiese auch von Hunden genutzt wird, sah man hin und wieder bei langen Dribblings. Bevor wir aber duschen gehen haben wir gerade unsre morgige Fahrt nach Eilat organisiert, schreiben diesen Blogeintrag und schauen nebenher den Live-Ticker zum Deutschland-Spiel - mehr ist bei dem Internet hier nicht drin. Draußen ist der Soundcheck vom alljährlichen Arad-Music-Festival in vollem Gange (es ist jetzt gerade 21.50 Uhr!) und sicher in ganz Arad zu hören. Wir wünschen eine erholsame Nacht und einen gesegneten Sonntag (der hier ja Arbeitstag ist.)

Freitag, 9. Juli 2010

Tag 9 - Massada

Was soll man sagen... es ist überall das gleiche! Als Tourist wird man ausgenommen wo es nur geht. So wollten wir heute Morgen ans Tote Meer fahren, um von dort per Bus nach Massada zu kommen. Da morgens kein Bus ans Tote Meer fuhr, mussten wir wohl oder übel ein Taxi nehmen, das natürlich einen haufen Geld kostete. Selbst nach langem Gezeter und Gefeilsche blieb der Fahrer hart und wir als Touristen mussten vier mal so viel zahlen wie die mitfahrenden Einheimischen - das war mit Sicherheit der schlechteste Deal, den wir bisher gemacht haben. Das wird uns nicht nochmal passieren! So gings in 30 Minuten zum tiefsten Punkt der Erde (366 m unter dem Meeresspiegel). In Massada angekommen wollten wir dann (sportlich wie wir sind) natürlich mit eigener Kraft auf den Berg kommen - das war allerdings aufgrund der Hitze nicht erlaubt - so gings mit der Seilbahn nach oben. Dort hatten wir einen sensationellen Ausblick über das Jordantal und das Tote Meer. Witzigerweise war es aber erlaubt nach unten zu laufen, was wir natürlich dann auch taten (auch weil wir beim Herunterfahren per Seilbahn noch einmal hätten zahlen müssen und dann das Geld nicht mehr für die Rückfahrt gereicht hätte ;-)). Fast am Fuße des Berges angekommen wurden wir von ein paar französischen Wanderern nach Wasser und Zucker gefragt, da eine ältere Dame sich wohl etwas übernommen hatte und nun erst mal nicht an Weiterlaufen zu denken war.
Endlich wieder zu Hause angekommen hieß es erst mal einen Geldautomaten suchen und dann Einkaufen - wir hatten noch nicht zu Mittag gegessen und dementsprechend einen riesen Hunger. Heute Abend waren wir dann bei der Familie des Pastors zum Essen eingeladen, wo wir wieder ein hammer Menü aufgetischt bekamen und in sehr gediegener Atmosphäre den Abend verbrachten - wirklich sehr, sehr nette Menschen!!!
Morgen ist Sabbat und wir werden den auch als solchen nutzen und mal richtig ausspannen.
Gute Nacht!

Donnerstag, 8. Juli 2010

Tag 8 - Arad


Nach einem letzten Frühstück bei Familie Bass, haben wir unsre 7 Sachen zusammengepackt und wurden dann vom jüngsten Sohn der Familie mit seiner Mutter als Beifahrerin, die aus Verzweiflung über den Fahrstil ihres Sohnes fast einen Nervenzusammenbruch erlitten hat, zum Busbahnhof gebracht. Bei der Auskunft über die Busnummer kannte man uns noch von der "Tel Beer Sheva"-Aktion! Ungefähr eine Stunde dauerte die Busfahrt in die kleine Wüstenstadt Arad, wo wir vor dem Haus des Pastors als "soul hunter" besungen wurden - das machen sie anscheinend schon seit 7 Jahren. Dann allerdings waren wir zur rechten Zeit am rechten Ort. Während des umfangreichen Mittagessens bei der Pastorenfamilie meldete sich eine ältere aufgelöste Dame am Handy des Pastors, die bei der größten Mittagshitze mit ihrem "Elektroauto" (in Wirklichkeit war es ein E-Rollstuhl mit Dach) einfach stehen geblieben ist. So war unsre Manneskraft gefragt, das Teil wieder zur heimischen Steckdose zu schieben - teilweise mit Besitzerin! Allerdings konnte die holländische Dame sehr gut Deutsch und spendierte uns nach tausenden Lobeshymmnen ein Glas Wasser. Jetzt wohnen wir in einem Gemeindehaus mit Gästezimmer, das fast schon einem Gefängnis gleicht. Mit 5 Videokameras, einer zentralen Überwachungsstation mit PC (und WLAN ;-)) und viel Metallgittern ist das Haus vor jedem Einbrecher sicher. Nach unserem Abendessen sitzen wir jetzt in unserem Zimmer und verfassen diese Zeilen. Mal schauen, was in dieser verrückten Stadt heute noch so passiert...

Mittwoch, 7. Juli 2010

Tag 7 - Verlierer

So kann's gehn, ...! Da fällt auch uns nichts mehr ein...

Morgen siedeln wir nach Arad um. Auch da ist ein WLAN-Hotspot fraglich. Wir melden uns spätestens am Sonntag wieder. Gute Nacht ins Land der weiterhin drei Sterne über dem Adler (Deutschland, für alle Nichtfußballfans)!